DIE SAMMLUNGEN

Die Städtische Sammlung als öffentliche Sammlung der Bürgerschaft
Bereits in den 1920er-Jahren wurde mit ersten Erwerbungen der Grundstein für eine Sammlung moderner Kunst gelegt. Nach großen Verlusten im Zweiten Weltkrieg konnte seit den 1960er-Jahren eine Sammlung der Klassischen Moderne mit Meisterwerken von Max Beckmann, Heinrich Campendonk, Max Ernst, Ernst Ludwig Kirchner, Alexej von Jawlensky und Paul Klee neu aufgebaut werden. In diesem Zusammenhang sind auch drei ehemals als „entartet“ beschlagnahmte und außer Landes verkaufte Gemälde von Karl Hofer und Emil Nolde zurück erworben worden. Bis heute wird diese Sammlung der klassischen Moderne gezielt ergänzt; zuletzt konnten vom Förderkreis zwei Werke von Hannah Höch erworben werden.

Daneben werden seit den 1920er-Jahren die in Leben und Werk mit Mülheim verbundenen Künstler Werner Gilles, Werner Graeff, Arthur Kaufmann, Otto Pankok und Heinrich Siepmann mit ihren Zeit- und Weggenossen besonders gefördert.
Somit hat sich die Kunst aus der Region Rhein-Ruhr zu einem weiteren Schwerpunkt ausgebildet, der weiter ergänzt wird. Gleich am Eingang des Museums wird der Besucher von der Lichtinstallation anecken – en passant von Klaus Geldmacher empfangen, auch vom Förderkreis erworben.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Grafik und im Bereich der grafischen Serien. Zusammen mit der Zille-Sammlung verfügt das Museum über rund 10.000 grafische Blätter. Als herausragend zu nennen sind die einhundert Blätter umfassende Suite Vollard von Pablo Picasso, von 1930 bis 1937 entstanden, sowie Marc Chagalls Serie Daphnis und Chloé, eine farbintensive Interpretation des antiken Hirten- und Liebesromans. Einen Höhepunkt bildet Andy Warhols berühmte Folge Flash – November 22, 1963, ein eindrückliches Beispiel der amerikanischen Pop Art. Sie widmet sich der Ermordung John F. Kennedys im Spiegel medialer Berichterstattung.

Zu den Sammlungen:
Auf einen Blick. Das Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr.
Hrsg. von Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr, Beate Reese,
Mülheim an der Ruhr 2011 (ISBN 978-3-928135-54-69),
12,50 € an der Museumskasse